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FGM and poverty / FGM und Armut

15 Sep

Why reducing poverty is such an important aspect of the fight against FGM.

Those of you who have already read my new book “Black woman, white country” will immediately know what I am referring to. In the past 12 years, I have campaigned against FGM. I have tried – and succeeded – in bringing this horrible crime to the attention not only of politicians and the media, but also to the attention of all of you. I have travelled to all continents to speak about FGM and I have educated women and men in Africa and in immigrant communities all over Europe about the dangers and uselessness of mutilating their daughters.

Many countries have changed their laws and FGM is now illegal virtually everywhere in Africa and Europe. However, many young girls continue to be mutilated every year, despite awareness raising  and educational campaigns realized by the Waris Dirie Foundation and many others active in the fight against FGM, leading me to ask why?

Why would a mother be willing to have such a cruel, painful and highly risky procedure, which has no benefits for her at all performed on her daughter? The answer is often economic. In societies that practice FGM, daughters are an essential part of their parents “retirement plan” (which of course does not exist in most of the countries where FGM is being practices). Arranged marriages are a vital part of a family’s income, especially as the parents get older and may no longer be able to work. In societies where FGM is the norm, not mutilating one’s daughters would make it very difficult, if not impossible to marry them. This is a huge financial and social risk for a mother to take.

While working on “Black woman, white country”, I came to the conclusion that the only way to effectively fight FGM is by changing the role and recognition of women in their societies. Once a woman has her own income and is financially independent, she will be able to actually put the things she learns through educational campaigns about FGM into practice.

I would love to hear your thoughts!

LOVE,

Waris

Prevalence of FGM around the world, Source: Waris Dirie Foundation / Weltweite Verbreitung von FGM, Quelle: Waris Dirie Foundation

Warum Armutsbekämpfung eine so wichtige Rolle im Kampf gegen FGM spielt.

Diejenigen von euch, die mein Buch „Schwarze Frau, weißes Land“ schon gelesen haben wissen sicher schon, worauf ich hinaus will. In den letzten 12 Jahren habe ich mit einigem Erfolg versucht, weibliche Genitalverstümmelung in das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Mittlerweile wissen nicht nur Politiker und Journalisten, sondern auch ihr alle von diesem grausamen Verbrechen. Ich bin über die ganze Welt gereist um über FGM zu sprechen und um Frauen und Männer über die Gefahren und den Unsinn der Verstümmelung aufzuklären.

Viele Länder haben ihre Gesetzte geändert und mittlerweile ist FGM so gut wie überall in Afrika und Europa gesetzlich verboten. Trotzdem, und trotz der vielen Aufklärungs- und Bildungskampagnen, die die Waris Dirie Foundation und viele andere in Afrika umgesetzt haben werden noch immer jedes Jahr Millionen von Mädchen Opfer dieses Verbrechens.  Und ich stelle mir die Frage: warum?

Warum wollte eine Mutter bereit sein, ihre Tochter einem so gefährlichen, grausamen und unnötigen Eingriff auszuliefern? Die Antwort ist oft: aus finanziellen Gründen. In Gesellschaften, in denen FGM praktiziert wird sind Töchter ein wichtiger Bestandteil der „Rentenversicherung“ ihrer Eltern. Arrangierte Hochzeiten der Töchter sind ein wichtiger Bestandteil der finanziellen Absicherung einer Familie, vor allem wenn die Eltern älter werden. In Gesellschaften in denen FGM die Norm ist, ist es sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich, eine nicht genitalverstümmelt Tochter gegen Geld zu verheiraten. Sein Kind nicht verstümmeln zu lassen birgt für die Mütter also ein großes finanzielles und soziales Risiko.

Während der Arbeit an „Schwarze Frau, weißes Land“ bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man FGM nur effektiv bekämpfen kann wenn man daran arbeitet, die Rolle und Stellung der Frauen in diesen Gesellschaften zu ändern. Wenn eine Frau ein eigenes Einkommen hat und finanziell unabhängig ist wird sie auch in der Lage sein, das umzusetzen, was sie über FGM lernt und ihre Töchter davor zu schützen.

Ich bin gespannt auf eure Meinung!

LOVE,

Waris

Links of the week / Links der Woche

16 Jun

The premiere yesterday was great. I brought my whole family, mother, brother, son, nieces…Still waiting for the pictures from Monday and Tuesday night. In the meantime: some things I’ve been looking at this week.

LOVE, Waris

A “flashmob” against poverty in Cologne / Germany

“Your voice against poverty”

Discussion about the policy statement of the AAP

Your questions, of course!

Die Premiere gestern abend war toll, ich habe meine gesamte Familie mitgebracht, meine Mutter, meinen Bruder, meinen Sohn, meine Nichten. Warte immer noch auf die Bilder von Montag und gestern….bis dahin hier ein paar Dinge, die ich mir diese Woche angesehen habe.

LOVE, Waris

Ein Flashmob gegen Armut in Köln.

“Deine Stimme gegen Armut”

Diskussion über das umstrittene Policy Statement der AAP

Eure Fragen natürlich!

Our mission

12 May

“I would like to use this first post to explain the purpose and mission of this blog. I have recently written a new book, “Black woman, white country” for which I conducted a lot of research on the past and current system of development aid. Through my work as a human rights activist, fighting against female genital mutilation, I have come to the conclusion that we can only beat crimes such as FGM and forced marriages if we can succeed in empowering the women in Africa. African women are the backbone of not only their families, but all African societies. Yet, they are not treated with the respect they deserve.

I am convinced that Africa has a huge potential, it has everything it needs to help itself. Instead of donating money to huge organisations that employ not Africans, but thousands of European and American “aid workers”, we should invest in businesses in Africa that give fairly paid and dignified jobs to African women, providing them with a stable income and hence more independence.

Two weeks ago, I started travelling through Ethiopia with the team of my foundation, looking for such businesses that I could support. What I saw often disappointed me, but I also found many opportunities to support African women. I want to promote businesses that do not export raw materials, but keep the process of creating value in Africa. More importantly, I want to support only businesses that treat their workers well and pay fair salaries. Hence, I have also started research on starting my own little companies in East Africa where I can employ and teach women, and truly make a difference in their lives.

On this blog, me and my team will document our work in Africa and Europe, portrait the businesses we visit and the people we meet and generally keep our readers up to date with our activities and our progress.

LOVE,

Waris

Ich möchte diesen ersten Eintrag nutzen, um den Sinn und Zweck dieses Blogs zu erklären. Ich habe vor Kurzem mein neues Buch “Schwarze Frau, weißes Land” fertig gestellt. Während der Arbeit an dem Buch habe ich sehr viel zu früheren und heutigen Ansätzen in der Entwicklungshilfe recherchiert. Durch meinen Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass man Verbrechen wie FGM und Zwangsverheiratungen nur bekämpfen kann, wenn man die Frauen Afrikas stärkt. Die Frauen sind das Rückgrat Afrikas, nicht nur in ihren Familien, sondern in der gesamten Gesellschaft. Trotzdem werden sie oft nicht mit dem Respekt behandelt, den sie verdienen.

Afrika hat riesiges Potenzial. Afrika hat alles, was es braucht, um sich selbst zu helfen. Anstatt Geld an riesige Organisationen zu spenden, die nicht etwa Afrikanern Jobs geben, sondern europäischen und amerikanischen “Entwicklungshelfern”, sollten wir in afrikanische Unternehmen investieren, die fair bezahlte und menschenwürdige Arbeitsplätze für afrikanische Frauen schaffen, und diese so unabhängiger und stärker machen.

Vor zwei Wochen habe ich begonnen, auf der Suche nach Unternehmen, die ich unterstützen kann gemeinsam mit meinem Team durch Äthiopien zu reisen. Vieles von dem, was ich dort gesehen habe, hat mit enttäuscht, aber ich habe auch unendlich viele Möglichkeiten gefunden, wie den Frauen in Ostafrika geholfen werden kann. Ich möchte Unternehmen unterstützen, die Wertschöpfung, und damit Jobs in Afrika schaffen anstatt Rohstoffe zu exportieren. Vor allem aber möchte ich Unternehmen unterstützen, die ihre Arbeiterinnen gut behandeln und fair bezahlen. Ich habe außerdem Recherchen begonnnen, um bald meine eigenen kleinen Unternehmen in Ostafrika gründen zu können, in denen ich Frauen beschäftigen und weiterbilden möchte, um so einen wirklichen Unterschied in ihren Leben machen zu können.

Dieser Blog wird unsere Arbeit in Afrika und Europa dokumentieren, und meine Leserinnen und Leser auf dem neusten Stand der Entwicklung unserer Projekte halten.

LOVE,

Waris